Indiacajugend des TSV Enzweihingen erkämpft sich unangefochten Titel in Altersklasse elf bis 14 Jahre – Mädchen werden Vizemeister

Bei der deutschen Meisterschaft vor heimischem Publikum hat der TSV Enzweihingen eine komplette Medaillensammlung gewonnen. Im Mixed elf bis 14 Jahre führte bei den nationalen Titelkämpfen kein Weg am Gastgeber vorbei – Enzweihingen gab keinen Satz ab. Die Mädchen der gleichen Altersklasse gewannen Silber, die Jungen 15 bis 18 Jahre Bronze.
Enzweihingen. Als Sieger des Jugend World Cups sind zwei Enzweihinger Mannschaften zur deutschen Jugendmeisterschaft angetreten – die Mädchen elf bis 14 Jahre und das Mixedteam der gleichen Altersklasse. Vor allem die gemischte Mannschaft war bei der DM am Samstag eine Klasse für sich. Es gab zwar nur drei Konkurrenten, die ebenfalls gemeldet hatten, doch im Schnitt ließ der TSV Enzweihingen pro Satz nur zehn Gegenpunkte zu und kam in keinem der sechs zu spielenden Durchgänge in Not. Mit einem überdeutlichen 25:2-Erfolg starteten die Ausrichter gegen Indiaca Malterdingen in den Wettbewerb und machten mit 25:9 im zweiten Durchgang den ersten Sieg perfekt. Gegen Pivitsheide folgte das engste Spiel im Mixed, das mit 25:14 und 25:15 aber immer noch sehr deutlich war. „Unsere Mannschaft hat sich in dem Spiel sehr auf sich konzentriert und sich nicht vom Drumrum ablenken lassen“, berichtet Lorriann Sparmann, die zum Betreuerteam des TSV gehört. Das war wichtig, denn die Schlachtenbummler aus Pivitsheide vollführten ein großes Radau, gegen das nicht einmal die Gastgeber ankamen. Der ATV Haltern wiederum hatte den Enzweihingern spielerisch nicht so viel entgegenzusetzen und verlor mit 7:25 und 12:25.
Auch bei den Mädchen lief es zunächst nach Plan. Mit 25:3 und 25:9 fertigte der TSV Enzweihingen seinen ersten Gegner Malterdingen ab. Dann allerdings trafen die Enzweihingerinnen auf den CVJM Kamen und zogen mit 19:25 und 17:25 in beiden Sätzen den Kürzeren. „Kamen ist vor einem Jahr fast ausschließlich mit Anfängerinnen angetreten. Da weiß man nie, wie sich die Spielerinnen weiterentwickelt haben“, hatte Inge Zimmermann aus langjähriger Erfahrung im Indiaca noch gewarnt. Doch im Turnier fanden die Enzweihinger Spielerinnen gegen den CVJM kein Mittel, das zum Erfolg geführt hätte. Denn Kamen machte von einer Regel Gebrauch, die jüngeren Sportlern ermöglichen soll, das Spielgerät bei der Angabe überhaupt ins gegnerische Feld zu befördern. „Man darf Angaben von der Drei-Meter-Linie machen“, sagt Lorriann Sparmann. „Und weil die Spielerinnen von dort Angaben von oben gemacht haben, hat bei uns der Aufbau nicht ganz so funktioniert. Das hatten wir nicht erwartet. Aber die Mädchen waren im Kopf gut dabei und haben sich ziemlich schnell darauf eingestellt.“ Es reichte allerdings nicht, um das Spiel noch zu drehen. „Beide Mannschaften waren sehr stark, und es war auch zum Zuschauen sehr schön“, freut sich Lorriann Sparmann.
Das Mädchenteam der Gastgeberinnen hatte sich für die Heim-DM um zwei Spielerinnen aus Pivitsheide verstärkt, deren eigene Mannschaft in dieser Altersklasse nicht an den Titelkämpfen teilnahm. Dabei handelte es sich um Pia Kästner und Lina Stolle. „Bis zu zwei Gäste dürfen in einer Mannschaft mitspielen“, sagt Lorriann Sparmann. „Die spielen und gewinnen dann auch für den Verein, dessen Trikot sie in dem Moment anhaben.“ Das dritte Spiel der Enzweihinger Mädchen gegen GW Hausdülmen war wieder eine klare Angelegenheit – der TSV gewann mit 25:7 und 25:3, was zugleich die deutsche Vizemeisterschaft bedeutete. Selbst bei einem Unentschieden wäre den Enzweihingerinnen der zweite Platz sicher gewesen, weil sie im Turnierverlauf wesentlich mehr Punkte geholt hatten.
Auf ziemlich verlorenem Posten standen am Samstag die Jungs des TSV Enzweihingen. Sie gehören zum größten Teil eigentlich noch in die Altersklasse elf bis 14 Jahre, doch da war keine Konkurrenz zustande gekommen. Also traten sie um Fabian Bräuninger verstärkt bei den 15- bis 18-Jährigen an. Von denen waren aber viele gleich mal einen Kopf größer und auch um mehrere Jahre erfahrener. Für diese Grundvoraussetzungen schlug sich Gastgeber Enzweihingen dann gar nicht so schlecht, hatte aber keine Chancen auf einen Sieg. Gegen den CVJM Pivitsheide zog der TSV mit 12:25 und 14:25 den Kürzeren, gegen die TSG Blankenloch anschließend mit 8:25 und 7:25. Weil auch in dieser Altersklasse nur drei Teams antraten, folgte ein Endspiel um die deutsche Meisterschaft zwischen Pivitsheide und Blankenloch. Weil Blankenloch aus dem Spiel gegen Enzweihingen einen großen Punktevorsprung mitbrachte, war nach dem mit 25:16 gewonnenen ersten Satz gegen Pivitsheide die Meisterschaft praktisch schon entschieden. Doch die Jungs vom CVJM gaben sich nicht so schnell geschlagen und verlangten dem Meister im zweiten Durchgang noch einmal alles ab, ehe Blankenloch mit 27:25 die Oberhand behielt.
„Dass unsere Mannschaft mit den älteren Jahrgängen nicht mithalten können, war eigentlich vor der deutschen Meisterschaft schon klar“, berichtet Lorriann Sparmann. „Aber wenn sich weniger als drei Mannschaften melden, kann in einer Altersklasse die DM gar nicht ausgespielt werden.“ Bei den Jungen elf bis 14 Jahre gab es nur eine Meldung, bei den Älteren nur zwei – zusammengenommen waren es gerade die drei, die mindestens nötig waren. „Auch in unseren Spielen sind zum Teil sehr schöne Spielzüge zustande gekommen“, sagt Lorriann Sparmann. „Es war auch gut, dass die Jungs es versucht haben, und dass sie sich nie aufgegeben haben.“
Ganz ohne Enzweihinger Beteiligung fand am Samstag nur der Wettbewerb im Mixed 15 bis 18 Jahre statt. Da gewann Pivitsheide vor dem DVJM Kamen und dem ATV Haltern.
TSV Enzweihingen Jungen: Fabian Bräuninger, Theo Sparmann, Tim Voit, Levi Sonnberger, Angel Dimitrov, Yüsein Vasilev, Dimitar Mandadziev. TSV Enzweihingen Mädchen: Paula Glinder, Klara Drasdow, Amelie Voit, Fabienne Arnoldi, Pia Kästner (Gastspielerin aus Pivitsheide), Lina Stolle (Gastspielerin aus Pivitsheide). TSV Enzweihingen Mixed: Paula Glinder, Klara Drasdow, Amelie Voit, Fabienne Arnoldi, Theo Sparmann, Tim Voit, Levi Sonnberger, Angel Dimitrov, Yüsein Vasilev, Dimitar Mandadziev.
Quelle: VKZ, Ralph Küppers, 14. Mai 2019